Der Begriff Osteopathie...

... bezeichnet weniger eine Behandlungsform, sondern eher eine Art, den lebendigen Organismus in seiner Individualität als ein Ganzes zu betrachten - und das Ganze ist immer mehr als die Summe seiner Teile.

A.T. Still hat folgende Grundgedanken geprägt, die das Wesen der Osteop. sehr gut beschreiben:

Die Struktur bestimmt die Funktion

Dies besagt: Ein lebendiges Wesen kann nicht normal "funktionieren", wenn die ihn aufrecht erhaltenden Strukturen einen Teil ihrer Beweglichkeit verloren haben.

Das Gesetz der Arterie ist vorherrschend

Dies besagt: Ganz gleich an welchem Ort des Körpers Knochen, Muskeln oder Bänder durch einen Spasmus blockiert sind, beeinträchtigt dies die Blutzirkulation und ruft Störungen in jenem Bereich hervor, der von den betroffenen Gefäßen versorgt wird.

Ich behandle, was mir begegnet mit meinen Händen.

Still hat einen weiteren Satz geprägt, der für mich sehr prägnant beschreibt, was meine Rolle als Behandlerin ist: Find it, fix it and leave it alone.

Unser Körper "lügt" nicht, er "weiss" alles und ich lausche mit meinen Händen und meinem Herzen dem Körper des Pferdes und erhalte Antworten.

Es ist immer die Natur die heilt.

Paracelsus hat es "den inneren Arzt" genannt, Selbstheilung, Selbstregulation sind andere Worte für diese Instanz. Ich als Behandlerin bin "nur" die Wegbegleiterin.

An dieser Stelle sei gesagt, dass ich mir zum Besten der Pferde eine fruchtbare Zusammenarbeit aller wünsche: Tierarzt, Sattler, Schmied und ganz wichtig: Besitzer und Osteopath.

Die Behandlung ist hilfreich bei folgenden Indikationen (Auszug):

Die Pferdeosteopathie findet bei Pferden und Hunden jeden Alters Anwendung: Junge Pferde z.B. spielen auf der Weide und bringen ihre Läsionen von dort mit. Alte Tiere hingegen hat das Leben gezeichnet.

Biomechanischen Auffälligkeiten:
  • lässt sich nicht fallen
  • geht nicht über den Rücken
  • benutzt die Hinterhand zu wenig
  • stolpert oft
  • hat Taktfehler
  • galoppiert häufig falsch an oder springt in Kreuzgalopp
  • ist steif, lässt sich schlecht biegen
  • verwirft sich im Genick
  • ist sehr triebig oder immer eilig
  • hat sehr lange Lösungsphase
  • wird widersetzlich oder unleidlich beim Putzen, Satteln oder Aufsteigen
  • buckelt oder steigt plötzlich
  • hat Muskelschwund oder ist schief
  • baut keine Muskulatur auf
  • hat Schwierigkeiten in Seitengängen und Versammlung
  • gibt beim Schmied schlecht die Beine
  • lahmt ohne erkennbaren Grund
Sonstige Auffälligkeiten:
  • wiederkehrende Sehnenprobleme
  • wiederkehrende Koliken
  • therapieresistente Blasen- oder Gebärmutterentzündung
  • chronischer Husten
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • therapieresistenter Durchfall
  • Abmagerung trotz guter Fütterung
  • ...

Diese unangenehme Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Es geht mir nicht um Vollständigkeit sondern darum zu vermitteln, wie vielschichtig und komplex sich Blockaden auswirken können.